1103: Polizeiarbeit aus erster Hand
Shownotes
Im Interview mit Marcel Wehrlin, dem Mediensprecher und Stabsadjudanten der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden, werden verschiedene Aspekte seiner beruflichen Laufbahn und der Polizeiarbeit im Allgemeinen behandelt. Zu Beginn erklärt Wehrlin die Rolle eines Stabsadjudanten, die sich mit der Organisation und Administration innerhalb der Polizei beschäftigt. Er schildert, dass seine Aufgaben das Finanzmanagement, die Organisation von Aus- und Weiterbildungsmassnahmen sowie die Koordination von Einsätzen und Beförderungen umfassen. Zudem leitet er den Medienstab, der in Krisensituationen wie Verkehrsunfällen oder bewaffneten Vorfällen für die Kommunikation zuständig ist.
Marcel Wehrlins Werdegang bis zu seiner aktuellen Position wird ausführlich besprochen, angefangen bei seiner schulischen Ausbildung über seine Lehre als Landmaschinenmechaniker bis hin zu seiner Entscheidung, zur Polizei zu gehen. Der Anreiz, der ihm den Schritt zur Polizeiarbeit ermöglicht hat, war ein starkes Gerechtigkeitsgefühl und das Interesse am Umgang mit Menschen. In den verschiedenen Bereichen der Polizei konnte er reichhaltige Erfahrungen sammeln, angefangen bei der normalen Polizeiarbeit über die Verkehrsgruppe bis hin zum kriminaltechnischen Dienst, wo er Spuren sicherte – ähnlich wie man es aus TV-Serien wie CSI kennt.
Die emotionale und psychologische Belastung der Polizeiarbeit kommt in der Diskussion ebenfalls zur Sprache. Verlin schildert einige der herausforderndsten Erlebnisse in seiner Karriere, wie etwa die Gefahren, die mit Einsätzen einhergehen können – darunter auch Situationen, in denen er die Waffe ziehen musste, oder der Schusswechsel, bei dem Kollegen schwer verletzt wurden. Um solche stressigen Erfahrungen zu verarbeiten, betont Marcel die Wichtigkeit von Kommunikation im Team und die Unterstützung durch professionelle Hilfe, die der Kantonspolizei zur Verfügung steht.
Auf die Frage nach der Balance zwischen Beruf und Familie erklärt Marcel, dass er bemüht ist, berufliche Belastungen von seinem Privatleben fernzuhalten, obwohl die Arbeit hin und wieder auch Auswirkungen auf sein Zuhause hat. Er erwähnt, dass Sport und das Engagement in einem Verein helfen, einen Ausgleich zu finden. Zudem unterstreicht er die Bedeutung der psychologischen Unterstützung, die sowohl intern als auch extern für die Beamten verfügbar ist.
Das Gespräch behandelt auch die Veränderungen im Bereich der Polizeiarbeit, insbesondere durch die Zunahme von Cybercrime und den Herausforderungen, die damit einhergehen. Der Mediensprecher warnt vor Betrugsmaschen wie dem sogenannten Enkeltrick und erklärt, wie wichtig es ist, die Bevölkerung darüber aufzuklären. Sein Blick auf die Zukunft der Polizeiarbeit umfasst den Einsatz moderner Technologien und die Notwendigkeit, sich ständig weiterzuentwickeln, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden.
Abschliessend ermutigt Marcel Wehrlin junge Menschen, eine Polizeikarriere in Betracht zu ziehen und betont, wie abwechslungsreich und erfüllend dieser Beruf sein kann. Er hebt hervor, dass eine gute Schulbildung und soziale Kompetenzen entscheidend sind, um sich auf eine Polizeiarbeit vorzubereiten. Die Rolle der Polizei sei nicht nur die der Ordnungshüter, sondern auch die der Unterstützer in der Gemeinschaft.
Links
- Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden
- Bericht Herisauer Nachrichten 10.07.2024
- Bericht Herisauer Nachrichten 10.05.2023
- Bericht Tagblatt 11.02.2013
- KaPo AR in - Die Essenz
Credits
- Vorbereitung: Zlata, Orlando, Andrea, Schwoegi
- Aufnahme: Schwoegi
- Schnitt: Schwoegi
- Grafik: Schwoegi
- Publikation: Schwoegi
- Foto: Miklos
- Original Musik: Too young for the Chair by rocavaco, https://dig.ccmixter.org
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00:00:00: Dort konnte ich dann wirklich Spuren sichern, so wie ihr es vielleicht aus dem
00:00:05: Fernsehen kennt. Zum Beispiel CSI, das ist vielleicht auch ein Begriff.
00:00:10: Music.
00:00:18: Hallo, ich bin Zlata und mit mir ist Orlando. Und wir sind hier im Atelier Podcast
00:00:23: in der Schule Waisenhaus, Herisau. Wir sind hier bei Du-Zone,
00:00:27: deshalb reden wir uns per Du an.
00:00:30: Es ist das fünfte Mal am Mittwochmorgen, letzter Tag, unser erstes Interview.
00:00:35: Und unser Gast ist der Mediensprecher, Stabsadjudant Marcel Wehrlin.
00:00:41: Hallo. Guten Morgen miteinander.
00:00:43: Guten Morgen. Auf der Webseite steht, dass du ein Mediensprecher von der Kantonspolizei
00:00:49: Appenzell Ausroden bist und dass du ein Stabsadjudant bist. Was ist denn ein Stabsadjudant?
00:00:55: Ja, ein Stabsatudanter klingt so, man kann nicht viel damit anfangen,
00:00:59: aber mein Auftrag ist es, vieles für das Kommando der Kantonspolizei aufzubereiten.
00:01:05: Das heisst zum Beispiel, wir kümmern uns das Finanzielle, wir kümmern uns das
00:01:09: Finanzielle, wir kommen Rechnungen, die kommen, wir schauen,
00:01:12: dass die gezahlt werden, wir organisieren alles.
00:01:16: Wir haben jährlich Mitarbeitende, die in Ausbildung sind, das sind Polizeiaspiranten,
00:01:21: und wenn die die Ausbildung abgeschlossen haben, machen wir ein VIA,
00:01:25: das ist ein Vereinigungs-VIA.
00:01:27: Dann haben wir auch Beförderungen von Leuten, die wohl schon länger bei uns sind.
00:01:31: Dort werden befördert, zuerst vom Polizist zum Gefreiten, dann zum Korporal
00:01:36: und die Anlässe auch organisieren.
00:01:38: Dann ist das Kurse ausbildungswesen, ein Polizist muss sich immer weiterbilden
00:01:43: und das ist, sagen wir mal, ein Gemischwarenladen.
00:01:48: Was sind denn Ihre Aufgaben? «Saint» habe ich jetzt vorher angetönen können.
00:01:53: Es sind eben viele, in dem Sinne alles organisieren.
00:01:59: Kursanmeldungen machen, die sind schweizweit, sind die an verschiedenen Orten.
00:02:03: Und das ist ganz spezifisch, wenn jemand aus der Kriminalpolizei,
00:02:08: die Person muss sich ganz anders weiterbilden, weder jemand in der Verkehrspolizei
00:02:13: oder vielleicht bei der Sicherheitspolizei.
00:02:15: Das sind ganz verschiedene Bereiche und da kann ich Koordination übernehmen.
00:02:20: Und nebenzu habe ich noch die Leitung des Mediedienstes.
00:02:23: Das ist die Kommunikation im Ereignisfall.
00:02:27: Da kann Niederschwellung schon anfangen bei Verkehrsunfällen,
00:02:30: vielleicht bei relativ leichtem Verkehrsunfall, bis zum schweren,
00:02:33: tödlichen Verkehrsunfall.
00:02:35: Aber auch Ereignisse, die weiter sind, wenn wir Einbrüche.
00:02:38: Wir hatten schon leider auch mal ein Ereignis, wo zwei Polizisten von uns angeschossen worden sind.
00:02:45: Und in solchen Fällen kommunizieren wir.
00:02:48: Was war denn Ihr Weg bis zum Stabsadidant? Ja, da bin ich schon einmal in die Primarschule.
00:02:56: Dann ging ich weiter über die Sekundarschule. Dann habe ich eine Lehre gemacht
00:03:00: als Lampmaschine-Mechaniker.
00:03:03: Ich habe mich dann noch weitergebildet zum technischen Kaufmann.
00:03:06: Dann habe ich das Gefühl, was soll ich machen?
00:03:08: Ich habe eine Herausforderung gesucht und bin dann bei der Polizei gelandet.
00:03:15: Respektive habe ich mich für die Polizei interessiert. und es hat auch geklappt,
00:03:19: dass ich dort auch die Polizeischule machen konnte.
00:03:22: Bei der Polizei konnte ich auch schon ganz verschiedene Bereiche mitschaffen.
00:03:26: Am Anfang war ich auf einer Polizeiposte in Tiefen, wo dort normale Polizeiaufgaben
00:03:32: wahrgenommen wurde. Dann war ich bei der Verkehrsgruppe.
00:03:37: Als Mensch ist man vielleicht ein bisschen prädestiniert, dass man mit Fahrzeugen
00:03:41: spezifisch, dass man sich vielleicht auch bei Töffeln auskennt,
00:03:46: Man kennt sich bei Lastwagen aus, weil ich auch mal auf Lastwagen gearbeitet habe.
00:03:50: Ja, nachher ist es dann weitergegangen, bin ich in den kriminaltechnischen Dienst gekommen.
00:03:56: Dort konnte ich dann wirklich Schwuren sichern, so wie ihr es vielleicht kennt
00:03:59: aus dem Fernsehen, zum Beispiel CSI, da ist vielleicht auch ein Begriff.
00:04:04: Und ja, nach zehn Jahren habe ich dann den Weg zum Stabssadigant angesprochen
00:04:11: und in die Kommunikation habe ich diesen Weg eingeschlagen.
00:04:15: Was gefällt Ihnen daran und was weniger? Mir gefällt der Beruf sehr gut.
00:04:19: Ich kann Ihnen sagen, ich gehe wirklich jeden Morgen sehr gerne auf die Arbeit.
00:04:23: Es ist einfach abwechslungsreich. Ich habe es vorher schon einmal angesprochen,
00:04:27: es ist halt so breit. Ich kann so viele Sachen machen.
00:04:30: Wer kann jetzt schon heute Morgen mit euch hier sitzen und aus seinem Berufsleben erzählen?
00:04:38: Das ist einfach sehr spannend und das macht es sehr interessant.
00:04:42: Wir haben im Internet ein bisschen nachgeschaut und auf dem Blatt steht,
00:04:47: dass du ein Jubiläum hast, 30 Jahre seit 1994 bis 2024.
00:04:56: Genau, da haben wir sehr gut recherchiert. Ja, da bin ich selber fast überrascht gewesen.
00:05:01: Ich kann euch sagen, die 30 Jahre sind sehr schnell vorbeigegangen, sind spannend gewesen.
00:05:07: Ich habe viele schöne Sachen erleben können, aber auch wenn ich es gesagt habe,
00:05:10: es gibt mir auch die dunkle Seite, auch jemand ein Ereignis erlebt,
00:05:15: das nicht so schön war, aber immer das Positive wieder rausnehmen können.
00:05:19: Ja, es geht enorm schnell und die 30 Jahre sind wirklich wie im Flug vorbei.
00:05:24: Okay, dann war der Beruf Polizist ein Kindheitstraum von dir,
00:05:29: oder ist das so einfach mit der Zeit gekommen?
00:05:32: Das ist wirklich mit der Zeit greift. Als Kind hätte man sich nicht vorstellen
00:05:36: können, dass ich Polizist würde.
00:05:39: Als ich im Berufsleben angekommen bin, habe ich gedacht, wir können es weitergehen.
00:05:44: Ich habe mich informiert. Ich hatte schon verschiedene Möglichkeiten für mich oder Pläne.
00:05:51: Polizist war der eine, weil ich kann vielleicht sagen, der Gerechtigkeitssinn
00:05:57: ist mir wichtig, dass die Leute gerecht behandelt werden.
00:06:02: Und ich kann auch sagen, der Polizist muss gerne Leute haben,
00:06:05: muss gerne Menschen haben und da habe ich gemerkt, dass es mir da wichtig ist,
00:06:09: und so habe ich den Beruf dann so eingeschlagen.
00:06:13: An welche Highlights in deiner Karriere kannst du dich so erinnern?
00:06:18: Ja, Highlights. Ich habe verschiedene Bereiche machen können.
00:06:22: Zum Beispiel konnte ich auch noch im Nebendamt als Interventionist,
00:06:26: also als Grinner, die auch meine Erfahrungen sammeln können und auch dort können
00:06:31: ich im Bundesratsschutzdetachement mitschaffen.
00:06:34: Und das ist eine militärische Einheit, die Formation.
00:06:38: Und da konnte ich schon mit Bundesrat, Bundesratsreise, wo mal als APC Losserode
00:06:45: gegangen ist, mit dem Bundespräsident Hans-Rudolf Merz, habe ich den Personenschutz organisieren können.
00:06:51: Und in dem Sinne, das war eine recht umfangsreiche Arbeit. Und das ist sicher ein Highlight.
00:06:57: Dann gibt es auch Sachen, die prägen. Das ist das, was ich vorher mal angedet
00:07:02: habe, wo, wenn die Kollegen im Einsatz angeschossen werden, das sind dann wirklich die dunklen Seiten.
00:07:09: Das sind dann schwere Momente.
00:07:12: Haben Sie schon mal eine gefährliche Situation gehabt oder die Waffen mussten zücken?
00:07:18: Ja, der Glauben kommt, aber die Waffen muss man gleich das eine oder andere
00:07:22: mal zücken, wenn man im Nachtdienst ist, wenn ein Alarm kommt,
00:07:28: für einen Einbruchalarm.
00:07:31: Ich habe dort auch mal im Umfeld von einem Einbruch Personen festgestellt,
00:07:36: die sich versteckt haben und wenn man im Dunkeln so ist, da nimmt man die Waffen
00:07:41: dann schon zur Seite, aber man ist froh, wenn man sie nicht mehr einsetzen muss.
00:07:45: Oder zum Beispiel spezielle Ereignisse wie ein Flugzeugabsturz?
00:07:50: Ja, auch da gibt es bei uns in unserem Kanton auch mehr, dass man an einem für sich denkt.
00:07:56: Einen mag mich erinnern, der ist jetzt vor, ich glaube, es ist mittlerweile
00:08:00: schon vor gut zehn Jahren gewesen, wo in den Hundwille so ein zweisitziger Flieger abgestürzt ist.
00:08:07: Ja, da gibt es bei uns auch. Und wir haben da mal in dem Sinne auch mal ein
00:08:10: bisschen recherchiert,
00:08:11: so im Schnitt, ungefähr alle fünf Jahre, dass auch in unserem Kanton ein Flugzeug
00:08:17: oder ein Helikopter abstürzt oder ein Problem hat beim Land.
00:08:22: Es gab ja schon sicher auch schwierige oder belastende Einsätze.
00:08:27: Vielleicht mögen Sie uns auch davon erzählen.
00:08:30: Ja, ich habe es gesagt, das Schwerste war wirklich im 3.
00:08:36: Januar 2017, die in Retobel bei einer normalen Hausdurchsuchung zu einem Schusswechsel
00:08:45: respektive Polizisten von uns angeschossen worden sind.
00:08:50: Und die Kollegen waren wirklich schwer verletzt.
00:08:53: Wir haben wirklich gebangt, dass sie das überleben.
00:08:56: Das sind wirklich schwer im Moment.
00:08:58: Meine Aufgabe war dann wirklich, Kommunikation sicherzustellen.
00:09:03: Das mit einem Kollegen, der an der Front war. Ich habe hier eine rückwärtige
00:09:07: Koordination gemacht, um den Informationsrhythmus festzulegen.
00:09:13: Und ja, da ist man gedanklich viel bei den Kollegen.
00:09:18: Man muss aber schauen, dass man dann gegossen gleich recht professionell wirkt
00:09:21: und auch professionell bleibt.
00:09:24: Sie haben ja Familie und Sie wohnen im schönen Grund und Sie haben noch drei Kinder.
00:09:30: Wie schaffen Sie es denn, diese schwierigen Themen nicht mit nach Hause zu tragen?
00:09:35: Könnte es überhaupt gelingen?
00:09:37: Ein bisschen etwas kommt zu Hause sicher mit. Da ist es so, bei unserer Kantonspolizei
00:09:44: ist es so, da ruft man auch mal von zu Hause aus, wenn ein Alarm kommt,
00:09:47: da geht man von zu Hause, dann merkt man natürlich,
00:09:50: meine Kinder oder meine Frau, die merken, dass etwas ist.
00:09:54: Ja, dann sagt man halt, ich gehe an einen Einbruch oder irgendetwas.
00:09:59: Ich bin schon so viel mal ausgerückt, sie können etwas mit, aber mehr oder viel
00:10:03: mehr würde man zu Hause nicht sagen.
00:10:06: Und da schaut man, dass man es beruflich beim Geschäft lassen kann und daheim
00:10:10: wieder mit der Familie geniessen kann.
00:10:13: Hilft dir auch vielleicht Ausgleich, wie zum Beispiel Sport in der Freizeit?
00:10:18: Da hilft es ja wohl, das ist ganz wichtig.
00:10:21: Ja, der Sport, ich bin ja im Turmverein, bin dort ja bei den Männerreigen und
00:10:27: habe dort auch noch eine führende Aufgabe, bin dort der Präsident.
00:10:31: Und das ist mir ganz wichtig, den Kollegen. Und ja, das ist eine Gesellschaft,
00:10:35: das ist wichtig und das ist ein Ausgleich, ja.
00:10:38: Hilft dann die Kantonspolizei, Dio und anderen Betroffenen nach traumatischen Erfahrungen?
00:10:45: Da haben wir wirklich Mittel. Ich denke, anfangen schon mit einem Ereignis,
00:10:50: das muss nicht immer ein schweres Ereignis sein, das kann ein Unfall sein,
00:10:55: wo man vielleicht das eine oder andere,
00:10:57: wenn vielleicht ein Kind betroffen ist, vielleicht eine Person,
00:11:00: wo man denkt, das ist jetzt schon noch tragisch, wie es da gegangen ist.
00:11:04: Da tut man Niederschwellung, da tut man mal mit Kollegen, darüber reden und
00:11:08: da tut man schon viel verarbeitet.
00:11:10: Man merkt es noch nicht, aber da ist ganz etwas Wichtiges, dass man über so ein Ereignis spricht.
00:11:15: Und wenn man das Gefühl hat, das Blaget wird sehr stark,
00:11:19: dann haben wir bei uns Peers, und das sind dann speziell geschwälte Kolleginnen
00:11:25: und Kollegen, die psychologisch noch einen Hintergrund haben,
00:11:29: die die einen oder anderen Kürze haben und dann auch ein bisschen sensibilisiert sind.
00:11:34: Wenn das auch nichts ist, oder
00:11:36: man hat das Gefühl, diese Wirkung ist nicht so, wie ich mir das wünsche,
00:11:40: dann haben wir auch Polizeiseelsorgerinnen und einen Seelsorger,
00:11:44: den wir auch ansprechen können und die einem auch helfen, die Sachen zu verarbeiten, das Erlebte.
00:11:52: Und wenn es dann wirklich an da alles nicht gewirkt hat, dann haben wir die
00:11:58: Möglichkeit, einen Psychologen aufzusuchen.
00:12:01: Und das machen wir anonym und da wird die Polizei oder die Polizei dann übernehmen, die Kosten.
00:12:08: Wie sehen Sie die Entwicklung und die Aufgaben der Polizeiarbeit in der Vergangenheit
00:12:13: oder in der Zukunft seien ja zurück- oder verwehrt?
00:12:17: Ja, da hat es eine rechte Wandlung gegeben, wenn man schaut,
00:12:21: ja, heute hat viele Personen oder fast alle Personen hier drin,
00:12:25: jetzt vielleicht noch nicht alle, aber ja,
00:12:28: das Smartphone, das ist gängig, da hat bald jede Person dabei und wird vieles so kommuniziert, Ja,
00:12:37: den ganzen technischen Fahrradtreib, den spüren wir bei uns natürlich extrem
00:12:41: und da müssen wir uns auch weiterhin fit behalten, dass wir dieser Entwicklung gerecht werden können.
00:12:50: Wie sind deine Erfahrungen in Bezug Cybercrime, Enkeltrick, KI?
00:12:56: Ja, da sind wir wirklich in dem Sinne konfrontiert. Ja, Sky,
00:13:01: da erlebt man ja, da kann wirklich sehr gut eingesetzt werden.
00:13:07: Ja, wenn man heute gehört, da werden die Stimmen imitiert werden,
00:13:11: ja, da werden noch einiges auf uns zu kommen.
00:13:14: Und der Enkeltrick, ja, da ist etwas aus dem Cybercrime, wo jemand versucht,
00:13:20: mit dem Telefon eine Person in dem Sinne Ansicht zu binden und Stress auszulösen.
00:13:26: Das suggeriert, sie sei bekannt von einem Enkel und der Enkel sei in einer schwierigen
00:13:34: Situation und so immer Druck ausüben.
00:13:37: Und dass die Angerufen, also das Grosse oder der Grosspapier,
00:13:44: dass der dann in Stress kommt und dass sie so kommen können bis zu einer Geldübergabe.
00:13:50: Und da versucht man möglichst viel zu warnen und eben sich kritisch zu sehen
00:13:55: oder eben auch mal ein Telefon aufzuhängen und sich dann für gewissere,
00:14:00: ob da wirklich etwas vorgefallen ist.
00:14:06: Gibt es denn da bei uns eine ABC-Zelle ausser oder auch?
00:14:11: Ja, das ist etwas, was man auch bei uns kennt.
00:14:15: Und ja, da haben wir einige Arrufe, die sich dann auch an die Leute melden, dass sie Arrufe hatten.
00:14:21: Wir haben leider auch schon Meldungen gehabt, die es ihnen eben auch zu einer
00:14:26: solchen Geldübergabe gegeben hat.
00:14:28: Das kennt man bei uns auch. Und diese Sachen oder eben die Delikte,
00:14:33: die machen von der Kantonsgrenze nichts halt.
00:14:36: Und das ist auch ganz etwas Wichtiges bei der Polizei. Da muss man vernetzt
00:14:40: sehen mit umliegender, nationaler Ebene.
00:14:44: Wenn wir da oben noch mit St. Gallen Stadt, mit St. Gallen Kanton,
00:14:48: Innenrode, Thugau. Aber nein, man geht weiter.
00:14:51: Das muss die ganze Schweiz, wenn man uns vernetzt oder es immer vernetzt.
00:14:54: Oder eben auch international.
00:14:56: Das macht keinen Halt von der Kantonsgrenze.
00:15:00: Wir hören schon öfter von Übergriffen auf die Blaulichtorganisationen.
00:15:04: Sind die Probleme in den Städten oder gibt es diesen Trend auch bei uns hier auf dem Land?
00:15:10: Wir kennen das bei uns auch sicher oder zu glücklicherweise nicht so oft wie in der Stadt.
00:15:16: Aber wir mussten auch schon die Erfahrungen machen, dass Leute auf Polizisten
00:15:22: oder auch auf Rettungssanitäter losgegangen sind und wir mussten eingreifen.
00:15:28: Und wie ist das so umgekehrt, wenn die Polizei auf die Menschen geht?
00:15:34: Die Polizei ist ja für die Sicherheit und Ordnung zuständig.
00:15:37: Und das ist ein Grundauftrag, den wir als Polizisten und Polizistinnen haben.
00:15:43: Und da gilt natürlich immer die Regel der Verhältnismässigkeit.
00:15:47: Also man versucht, so gering wie möglich Einfluss zu nehmen.
00:15:50: Aber wenn man Widerstand in dem Sinne feststellt, ja, wenn man die Mittel in
00:15:55: dem Sinne entsprechend erhöht, und weil wir den Auftrag haben,
00:15:59: die Sicherheit und die Ordnungen aufrechtzuerhalten.
00:16:03: Wir sind jetzt zwölf Jahre alt. Was denken Sie, wie die zehn bis zwanzig Jahre auf uns zukommen wird?
00:16:10: Ja, da haben wir sicher noch einiges vor euch. Wir denken jetzt,
00:16:14: wir sind hier an der Primarschule, dann geht es weiter, Berufswahl.
00:16:19: Und ja, dort ist es eine Herausforderung, um herauszufinden,
00:16:24: was euch in diesem Sinne gut passen könnte.
00:16:28: Und ja, ich glaube, da gibt es viele Herausforderungen. Und dann kann natürlich
00:16:32: eben das gesellschaftliche, was wir vorher angesprochen haben,
00:16:37: Es könnte vielleicht mit gewissen Sachen konfrontiert werden,
00:16:42: sei es Alkohol oder Drogen, wäre auch mal ein Thema,
00:16:46: dass euch da jemand anbietet.
00:16:48: Und da kann ich euch noch raten, sind für euch und sagen, nein,
00:16:51: haben die Mut zum Nein sagen, wenn ihr nichts nicht wollt.
00:16:54: Und das ist sicher etwas, was ich euch empfehle.
00:16:58: Nehmt damit, dass ihr euch bleiben könnt und nicht irgendwie von fremden gesteuert wird.
00:17:04: Aber wenn ich gerne Polizistin werden möchte, was muss ich dafür machen oder
00:17:09: können und welche Eigenschaften sind wichtig?
00:17:12: Da würde ich es natürlich freuen, wenn du Polizistin werden möchtest.
00:17:16: Dann schaue, dass du die Schule gut absolvieren kannst.
00:17:19: Du musst nicht den Überflüger sein. Du solltest aber auch nicht gerade am Ende
00:17:22: der Klassendynamik sein.
00:17:25: Du solltest einfach mittelmässig und interessiert sein.
00:17:29: Dann nachher eine Berufslehre. und nachher, wenn du sie entweichen,
00:17:33: kannst du dich als Polizistin in dem Sinne bewerben, als Aspirantin.
00:17:39: Und dann könnte die Schule in dem Sinne losgehen. Was einfach wichtig ist,
00:17:43: solltest du interessiert sein, solltest du gerne Leute haben.
00:17:46: Ja, eben Gerechtigkeit, die sollte auch ein Thema sein, das für dich wichtig
00:17:50: ist und einfach vielseitig interessiert und Freude an der Gesellschaft.
00:17:56: Braucht es denn ein Berufslehr oder was muss man machen?
00:18:00: Berufslehre oder ein Matura-Abschluss, das ist bei uns Pflicht.
00:18:05: Und dann kann man in der Polizei schon eintreten.
00:18:09: Berufslehre, das kannst du quer, also das ist egal, was du machen möchtest.
00:18:16: Weil wir ja so nahe an der Gesellschaft sind, ist es einfach wichtig,
00:18:20: dass man Lebenserfahrung hat, wenn man zur Polizei geht.
00:18:24: Egal, ob jemand Schröner oder Elektriker oder im Verkauf vorher gesehen ist,
00:18:29: das ist für die Polizei alles sehr interessant.
00:18:33: Dann kann es natürlich auch einen jüdischen Hintergrund, der für polizeiliche
00:18:36: Aufgaben auch sehr interessant sein oder sehr wichtig ist.
00:18:40: Wichtig ist einfach, dass man das, was man macht, interessiert ist und dass
00:18:45: man das dann auch gerne macht und motiviert ist.
00:18:48: Welches Berufslehre hast du denn gemacht?
00:18:50: Ich habe ursprünglich einmal Landmaschinenmechaniker gelernt.
00:18:54: Ja, ich habe wirklich von der Pike her in diesem Sinn geschraubt,
00:19:00: habe nachher eine Weiterbildung gemacht zum technischen Kaufmann,
00:19:04: weil ich da einfach denke, ich will mich irgendwie verändern.
00:19:08: Will ich etwas anderes machen.
00:19:10: Und eben nachher, wie ich es vorher schon mal angedäumt habe,
00:19:13: habe ich mich dann für Polizeiprüf interessiert und es hätte ja dann auch die
00:19:17: Möglichkeit gegeben, dass ich da auch eine Polizei ist, weil dann absolvieren wollte.
00:19:21: Wann hast du dich dann entschieden, so Polizist zu werden? In welchem Alter?
00:19:26: Da ist es auch ein bisschen gegriffen, als ich dann ins Militär war, in der Rekrutenschule.
00:19:32: Das habe ich auch mal gesehen, vor einigen Jahren.
00:19:35: Ich war dort Motorfahrer. Mich haben auch Lastwagen immer sehr interessiert.
00:19:40: Interessanterweise hatten wir im Militär auch Schiessausbildungen.
00:19:44: In dem Schiessstand, wo wir gesehen waren, sind dort Polizisten von der Kantonspolizei
00:19:50: Bern, haben dort auch ihre Schiisstrainings absolviert.
00:19:52: Das hat mich schon fasziniert und interessiert.
00:19:56: Ich habe mich nachher informiert, was die Polizeiprofalsche in sich hat.
00:20:03: Kann man mit dem Geld von einem Ruki leben, also mit dem Kalt?
00:20:08: Wenn jemand die Polizei schon eintritt, wird die Person als Aspirant dem auch
00:20:13: angestellt und verdient auch einen Lohn. Es ist eine zahlte Ausbildung.
00:20:19: Einerseits das Kanton übernimmt Ausbildungskosten Plus zahlt einen Lohn aus.
00:20:25: Ich denke, in dem Alter, mit dem man verdient, kann man schon leben.
00:20:31: Ich würde sagen, ich habe gut gelebt.
00:20:34: Okay, jetzt kommen wir zum Abschluss.
00:20:37: Sie können bei uns jetzt Werbung für Polizisten und Polizisten platzieren.
00:20:43: Erklären Sie uns doch, warum dieser Beruf gewählt werden sollte und was sind
00:20:47: die Vorteile schönen Zeiten?
00:20:49: Der Polizeiberuf ist wirklich ein ganz abwechslungsreicher Beruf.
00:20:54: Also wenn man am Morgen auf der Arbeit geht oder eben auf der Patrouille,
00:20:59: die schon unterwegs ist, man kann eigene Initiativen schaffen,
00:21:02: man hat so viele Möglichkeiten,
00:21:05: man hat mit Leuten zu tun, im Positiven.
00:21:10: Und manchmal kann man auch helfen, wenn sie vielleicht in einem negativen Bereich
00:21:14: sind, kann man versuchen, dem auch zu helfen.
00:21:17: Und der Polizist ist nicht nur eine der Person, die diesen Fehler sucht,
00:21:23: sondern als Kriminaltechniker gearbeitet habe.
00:21:27: Mir war es auch wichtig, Leute zu entlasten und nicht immer zu belasten.
00:21:32: Das macht es sehr interessant, wenn man gerne Gerechtigkeit hat,
00:21:36: wenn das wichtig ist, wenn man gerne Leute hat, dann ist der Polizeiberuf wirklich
00:21:41: das Richtige und wirklich sehr interessant.
00:21:45: Man hat auch Möglichkeiten, um sich zu verändern.
00:21:48: Wenn ich schaue, ich habe mittlerweile den vierten Beruf bei der Polizei.
00:21:52: Und wer kann das im gleichen Betrieb via verschiedene Berufe ausgeben?
00:21:56: Natürlich bin ich recht viel im Büro.
00:22:01: Ich plane, ich organisiere, ich habe viel Telefon, bin viel am Mail.
00:22:08: Es ist einfach sehr abwechslungsreich. Ich habe aber auch mit den Leuten zu
00:22:12: tun, viel am Telefon oder per Mail.
00:22:16: Das macht es einfach sehr interessant. Es ist vielleicht nicht mehr der herkömmliche
00:22:21: Polizeiprüf, wo ich auf der Strasse mit dem Patrouillenwagen unterwegs bin,
00:22:25: sondern ich bin eher im Hintergrund und schaue, dass unsere Leute gute Basis
00:22:32: haben, dass sie auch gute Mittel haben zum Arbeiten.
00:22:36: Okay, aber was findest du lustiger, so auf dem Auto herumzufahren oder im Büro
00:22:40: zu sitzen und verschiedene E-Mails anschauen? Es hat alles seinen Reiz und ich
00:22:44: sage immer, alles zu seiner Zeit.
00:22:47: Also vor 30 Jahren hätte ich mir auch nicht vorstellen können,
00:22:50: dass ich 20 Jahre später 90 oder 95 Prozent im Büro sitze.
00:22:56: Das war nicht mein Wunsch, dort zu sehen. Hier habe ich es geschätzt,
00:22:59: wenn ich unterwegs kann, wenn ich auch mit Leuten auf der Strasse treffe.
00:23:05: Und mit der Zeit wird man sich auch wieder ein bisschen verändern.
00:23:08: Und man sieht vielleicht auch eine Perspektive wieder, man hat Interessen.
00:23:13: Und so ist es mir dann gegangen.
00:23:15: Eben, wie ich vorhin mal schon gesagt habe, vom Polizeipast zum Verkehrsgruppen,
00:23:22: dann irgendwann habe ich das Gefühl, jetzt könnte ich vielleicht sonst noch etwas machen.
00:23:27: Und dann hat sich das Törlüften als Kriminaltechniker dort extrem viele Weiterbildungen
00:23:32: gemacht. Ich habe auch bei Einbrüchen ausgerückt.
00:23:35: Als Kriminaltechniker rückt man auch aus, wenn Brandfälle sind.
00:23:39: Man geht dann Brandursachen ermitteln.
00:23:41: Das war für mich sehr spannend, um herauszufinden, wieso das Zimmer oder das
00:23:46: Haus ist da wie Brand geraten.
00:23:50: Nach einer gewissen Zeit ist für mich wieder ein anderer Reiz.
00:23:53: Kommt, dann ist das mit dem Stabsadudant, der so klingt.
00:23:57: Aber eben, das sind halt Finanzen, die mir zahlen, die ich auch nicht so gerne
00:24:03: habe, die Kommunikation, die ich noch liebe.
00:24:06: Ja, ist das der Aufgang und so ist das mein Weg gewesen. Okay.
00:24:12: Ich glaube, das war's und ich will Dankes sagen für das offene Gespräch und
00:24:16: ja, das war's mit Marcel Wehrlin, Mediensprecher von der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden
00:24:22: und ein Mikrofon waren Zlata. Orlando. Danke.
00:24:27: Ich danke auch vielmals und ich habe es wirklich sehr geschätzt,
00:24:30: mit euch diesen Austausch zu machen. Euch danke vielmals.
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